12
Nov
2011

Finale

Jetzt ist es also soweit, wir haben Afrika hinter uns gelassen und sitzen bereits im Flieger nach Doha. Etwas Wehmut war beim Abschied schon auch dabei, nicht nur weil somit der Urlaub zu Ende ist sondern auch weil wir Tansania, das Land und die Leute, bereits ins Herz geschlossen haben, aber wir hatten ja keine (wirkliche) Wahl. Wenigstens hat uns der heutige, anhaltende Regen (übrigens der einzige in den vergangen 17 Tagen unserer Reise) den Aufbruch etwas erleichtert.

Den gestrigen Tag planten wir eher gemächlich zu verbringen, was uns nur begrenzt gelang. Am Vormittag machten wir noch einen ausgedehnten Strandspaziergang, welcher sich zu einem mittleren Wandertag entwickelte und obwohl es am Strand ja bekanntlich recht eben ist, kann die Fortbewegung im teils tiefen Sand doch recht mühsam werden.
Nach etwas Erholung in der Mittagshitze borgten wir uns am Nachmittag noch die hoteleigenen  Doppelsitzer-Kanus aus und paddelten in den nahe gelegenen Mangroven herum. Dies war so kurzweilig, dass wir beinahe die Zeit übersahen und erst mit Sonnenuntergang unser Resort wieder erreichten.
Dort mußten wir nicht lange auf das bereits 3. Candlelight Dinner in Folge warten. Entweder man wollte uns nicht im Speisesaal, da wir uns zu laut unterhielten, oder man mochte uns aus uns unerfindlichen Gründen besonder und lies uns daher diese Spezialbehandlung zukommen. Jedenfalls gabs Hendl und Gott sei Dank nicht schon wieder Fisch. Nach ein paar Runden Poolbillard und Abschlussdrinks gingen wir zeitlich ins Bett.

Heute war dann wieder Packen angesagt und mittags machten wir uns auf zum Flugfeld, wo schon unsere Cesna Caravan wartete. Nach einem, trotz widrigen Wetters, recht angenehmen Flug empfing uns James, den wir kurzfristig organisiert hatten um uns Dar es Salaam zu zeigen, bei strömenden Regen am Flughafen. Die Citytour führte uns quer durch die Stadt bis zum Fischmarkt, wo wir einen kurzen Spaziergang durch die Markthallen unternahmen, wobei der penetrante Geruch und die zahlreichen, durch den anhaltenden Regen verursachten, fischigen Pfützen den einen oder anderen Brechreiz provozierten. Aber auch diese Situation ging vorbei und wir machten uns auf den beschwerlichen, weil Stau durch und durch, Rückweg zum Flughafen, den wir schließlich um viele Impressionen reicher, zeitgerecht erreichten.
Nach der gewohnten Abflug-Prozedur und eimem überpünktlichen Start befinden wir uns mittlerweile im finalen Landeanflug auf Doha und freuen uns schon euch alle bald wiederzusehen.

Kurzes und bündiges Fazit: Tansania ist unbedingt eine Reise wert und würde auch einen deutlich längeren Aufenthalt jedenfalls rechtfertigen. Schade dass es so übertrieben teuer ist, ansonsten würden wir sicher bald wiederkommen, aber so werden wir uns wohl ein neues Ziel aussuchen müssen - mal schauen wo es nächstes Jahr hingeht.

Dann bleibt uns eigentlich nur noch uns bei euch fürs Lesen und teilweise aktive Kommentieren zu bedanken. Wir freuen uns schon darauf allen Interessierten die unmengen von Fotos zeigen zu können. Der ausgeschriebene "Most Comment Award" geht übrigens, trotz verzweifelter lastminute Versuche einiger Mitstreiter, erwartungsgemäß an Katrin & Jan - wir gratulieren!

Somit ein vorerst leztes mal - kwa heri, wir 4

THE END

10
Nov
2011

Sefu Reef ...

...so heiß die eierlegende Wollmilchsau unter den Riffen. Neben dem ersten Schnorchelausflug, von welchem wir ja bereits berichtet haben, führten uns auch unsere letzten beiden Touren wiederum an dieses kleine aber feine Riff. Sowohl gestern beim Hochseefischen als auch beim heutigen Meet and Greet mit Walhaien zeigte sich dieses Riff von seiner besten Seite. Nun aber der Reihe nach.

Wie bereits mehrmals erwähnt, machten wir uns gestern auf, um in alter Jäger und Sammler Manier selbst fürs Abendessen zu sorgen und vorweg, wir waren erfolgreich. Am Ende des etwa 6 Stunden dauernden Deepsea Fishingtrips standen 6 Kingsfish (bei uns auch als Makrele bekannt) zu buche. Der größte brachte es immerhin auf gut 10kg Lebendgewicht und forderte sogar ein Opfer, denn beim Anlanden bzw. anbooten verlor ein Crewmitglied seinen Gaff (http://de.wikipedia.org/wiki/Gaff) und musste somit unfreiwillig wassern um diesen wiederzubekommen (Wers nicht versteht - macht nix, wir werden es gerne nochmal persönlich erklären).
Die Mädls nutzten den beinahe wolkenlosen Tag, um sich am Vorderdeck sprichwörtlich zu grillen, was sich vorallem bei Elke in Form eines ausgewachsenen Sonnenbrandes rächte. Erschöpft von den Strapazen erholten wir uns den restlichen Nachmittag vor unseren Bandas, ehe der Angelausflug in Form von selbstgefangenen Kingfisch zubereitet nach Art des Hauses, seinen würdigen Abschluss fand.

Heute morgen wachten wir dann alle 4 bereits mit leichtem Kribbeln im Bauch auf, denn es sollte DER große Tag werden. Mafia Island rühmt sich ja damit, daß es einer der wenigen Orte weltweit ist, wo man ganzjährig Walhaie beobachten kann und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Also rasch Taucherbrille, Schnorchel und Flossen eingepackt, rauf aufs Boot und ab Richtung - richtig geraten - Sefu Riff. Nach einiger Zeit war der große Augenblick gekommen und der erste Wallhai gefunden, leider aber auch ein 2. und später sogar 3. kleines Boot mit ebenso abenteuerlustigen Touristen. Was solls, in diesem Augenblick darf man nicht wählerisch sein, also schnurstrax Schnorchelequipment angelegt und ab ins Wasser zu dem riesigen Fisch, der vorerst unbeeindruckt von der hektischen, etwa 15 köpfigen, Schnorchlermeute seelenruhig seine Runden zog, bis es ihm bald zuviel wurde und er in den Tiefen des Meeres verschwand.
Zurück am Bord realisierten wir erst, dass sich der Augenblick der Entscheidung "Geh ich ins Wasser, oder traue ich mich nicht?" gar nicht erst stellte, da man in der Hektik, angefeuert durch ein lautstarkes "Now, go go go!", ohne weiter nachzudenken wie die todsuchenden Leminge in Wasser springt und schnellstmöglich auf den Walhai zuschwimmt. In diesem Fall war Sabine vorab noch recht besorgt, aber dann doch trotzdem als erste im Wasser - tapferes Mäuschen. Aber auch Elke hat sich der Herausforderung ohne zu zögern gestellt und Flo ist sowieso auf du und du mit sämtlichen Fischen jeder Größe und aller Art.
Beflügelt durch dieses erste Aufeinandertreffen zogen wir weiter, die Wasseroberfläche stets nach Rückenflossen absuchend, unsere Kreise übers offene Meer und tatsächlich wurden wir bald fündig und diesmal hatten wir den Walhai für uns ganz alleine. Dementsprechend etwas weniger hektisch schwammen wir hin und konnten nun die ganze Eleganz und überwältigende Größe dieser Lebewesen in Ruhe auf uns wirken lassen, ehe Flo den Walhai berührte (wie er eigentlich alles angreift, was stinkt, beißt oder nicht bei 3 am Baum ist ;-) und der Hai, no na ned, die sofortige Flucht antrat.
Dem noch nicht genug bekamen wir auch noch eine dritte, ganz besondere Chance, diesen Meeresbewohnern nahe zukommen, denn, nach einer etwas längeren Suche, entdeckten wir eine ganze Familie bei ihrer Nahrungssuche nach Plankton an der Meeresoberfläche. Also wieder alle Mann (und natürlich auch Frau) rein ins Wasser und dort angekommen fanden wir uns in mitten mehrerer Walhaie wieder. Bis zu 5 Exemplare umkreisten und tauchten unter uns - ein tolles Gefühl, wobei man sich zu keiner Sekunde unsicher zu fühlen braucht. Nur die Situation, wenn einer mit aufgeperrtem Maul direkt auf einen zuschwimmt, ruft gezwungenermaßen etwas Unbehaglichkeit hervor, ist im Endeffekt aber auch völlig ungefährlich.
Letztendlich hatten wir für insgesamt über 1 Stunde die Ehre den Lebensraum mit diesen Meeresriesen zu teilen und freuen uns schon euch die Fotos und Videos dazu zu präsentieren. Es wird wohl sehr schwer, wenn nicht unmöglich, dieses Ereignis auf einer der nächsten reisen noch zu topen - mir fällt zumindest momentan keine Alternative dazu ein!

Ach ja, am Nachmittag machten wir noch einen Dorfspaziergang, und diesmal haben wir das Zentrum auch tatsächlich gefunden. Es war wieder recht interessant den hiesigen Lebensstil zu beobachten und auch mit den Einheimischen zu sprechen, jedoch werden vom heutigen Tag hauptsächlich die Eindrücke des am Vormittag erlebten, hängen bleiben.

Morgen ist übrigens leider schon unser letzter Tag, ehe wir tagsdarauf wieder die Heimreise antreten werden. Für Elke und Flo wird dieser unter dem Motto "Sonne, Strand und Meer" stehen.  Sabine und ich möchten noch einmal etwas unternehmen - mal sehen was sich ergibt.

Sodala, jetzt gibts erst mal Abendessen (Candlelight Dinner am Strand, die 2. :-) ... ... und es gab zum gefühlten 17. mal in 17 Tagen (King)Fisch. Es wird Zeit für eine Veränderung - wir brauchen Fleisch!

Lala salama, wir 4

8
Nov
2011

Unter Wasser

Wie geplant fuhren wir also Montag Vormittag zum Sefu Reef, eine, etwa eine halbe Bootsstunde entfernte Flachwasserstelle, zwar etwas außerhalb des Marine Sanctuary gelegen, aber trotzdem vielversrechend. Bei Ebbe kommt dort sogar eine kleine Sandbank zum Vorschein - wir waren bei Flut. Es ist zwar anfangs ein eigenartiges Gefühl auf offener See zu schnorcheln, wir gewöhnten uns aber relativ schnell daran und konnten uns rasch der eigentlichen Attraktion, nämlich dem Riff, widmen. Dieses beindruckte vor allem durch die große Vielfalt an Korallen in allen Dimensionen, aber auch die unterschiedlichsten Fische wussten zu gefallen, wenn auch deren Anzahl eher gering ist im Vergleich zu manchen vorangegangenen Schnorchelausflügen (vorallem Pamilacan Island vor der Küste Bohols, Philippinen setzt hier eigene Massstäbe). Nichts desto trotz gefiel uns der Ausflug, welcher mit einer Rückfahrt im strömenden Regen endete, sehr gut. Am Butiama Beach angekommen hatte uns allerdings die Sonne schon wieder und wir buchten für heute sogleich einen weiteren Schnorcheltrip, diesmal im Schutzgebiet, welchen wir mit etwas Kultur ergänzen würden.

Gesagt getan, heute Früh brachte man uns quer über die Insel zur Chole Bay, von wo wir auf Chole Island übersetzten. Dort bekamen wir eine Führung durch die örtlichen Ruinen eines ehemaligen Handelsstützpunktes ähnlich dem in Kilwa, nur dass diese hier bis ins 8 Jhd. zurück datieren und nicht unter dem Schutz der UNESCO stehen. Dementsprechend sind sie auch dem Verfall preisgegeben. Die örtliche Bevölkerung versucht zwar einzelne Gebäude zu restaurieren bzw. wieder aufzubauen, aber all das auf Kosten der verfallenen Gebäudeteile, aus welchen die dazu benötigten Steine entnommen werden. Der Wille wäre demnach da, es fehlen jedoch die entsprechenden Mittel, aber auch ein nachhaltiges Konzept.
Auf unserer weiteren Tour durch Chole Village bekamen wir noch die Chance das Leben der Bevölkerung, als auch deren berufliche Betätigungen kennenzulernen. Neben Fischfang sind dies bei den Frauen die Erzeugung von Korbwaren aller Art und bei den Männern Schiffsbau. Vorallem der Besuch der lokalen Werft, wo wir den Bau von Dhaus mit ausschließlich handwerklichen Mittel beobachten konnten, war sehr interessant. Ein weiteres Standbein scheint die Landwirtschaft zu sein, wobei man sich hierbei ausschließlich auf den Anbau von Obst und Gemüse konzentriert. Wie man das alles ohne Trinkwasser und Strom bewerkstelligt ist die eigentliche Kunst. Aber Lebenskünstler sind hier irgenwie alle.

Nach dieser mehrstündigen Tour bei brütender Hitze (für Sabines Empfinden jedoch lediglich angenehm warm :-), freuten wir uns umso mehr auf den bevorstehenden Schnorcheltrip und die damit verbundene willkommene Erfrischung. Am nahe gelegenen Riff bot sich uns eim komplett anderes Bild als tagszuvor. Diesmal bestimmte die hohe Anzahl von ungewöhnlich großen Fischen das Bild. Absolutes Highlight war sicherlich eine riesige Moräne, welche ihr Revier gegen unsere neugierigen Annäherungsversuche, verteidigen musste. Auch hatten wir bei diesem Ausflug mit kräftigen Strömungen zu kämpfen, was einerseits anstrengend, aber andererseits auch sehr entspannend sein kein, denn einfach mit der Strömung übers Riff zu treiben hat seine eigenen Reize. Insgesamt wars dann doch eher anstrengend und umso mehr genossen wird die Rückfahrt zur Tauchbasis segelnderweise!

Auf morgen freuen sich speziell wir Jungs, denn Hochseefischen steht an. Mal schauen ob wir für ein ordentliches Abendessen  sorgen können.

Jetzt aber schnell ab unters Mosquitonetz, denn diese mikroskopisch kleinen Quälgeister ziehen uns gleich noch den letzten Nerv - ohne Fenistil wären wir wohl schon entnervt abgereist.  (@R&M - Wie ihr seht, es ist nicht alles sooo toll ;-)

Lala salama, wir 4

6
Nov
2011

Kilwa bis dato

Kilwa ist ein verschlafenes Nest am indischen Ozean, welches, gebe es hier nicht die zum UNESCO Weltkulturerbe zählenden Ruinen von Kilwa Kisiwani, so gut wie niemand besuchen würde. Aber so hat sich ein kleine aber feine touristische Infrastruktur von 4 Lodges entwickelt, wobei unser Quartier, die Kimbilio Lodge, im Nachhinein gesehen sicherlich die richtige Wahl darstellt. Direkt am langen Sandstrand gelegen konnte sie mit gemütlichem Rundhäuschen als auch vorzüglichem Essen überzeugen.
Nach einem enspannten Vormittag, inklusive italienischem Espresso (guter Kaffee ist hier ja die absolute Ausnahme - Nescafe lässt grüßen), machten wir uns in der Mittagshitze auf, um die hiesigen Ruinen, die Überreste einer ehemals bedeutenden Handelskolonie aus dem 11. bis 18.Jhd, zu erkunden. Dazu mussten wir zuerst auf eine nahe gelegene Insel übersetzen, was mittels eines Dhau (= traditionelles Segelboot) ein Erlebniss für sich darstellte.  Dort angekommen besuchten wir zuerst einen ehemaligen Sultanspalast (mit Swimmingpool) aus dem 15. Jhd.  und den damaligen Handelsplatz, wo die Tauschgeschäfte zwischen dem Sultan und seinen Handelspartnern aus  Saudi Arabien, Indien, Südost-Asien und den französischen Kolonien stattfanden. Gehandelt wurden hauptsächlich Edelsteine, Gold, Elfenbein und Sklaven gegen Gewürze, Seide, Tee, Kaffe, Glas und diverse Edelmetalle.
Dannach stand bei brütender Hitze eine fußläufige Inselquerung am Programm, bei der Sabine auf der Flucht vor einem Rudel Killerameisen ihre Sonnenbrille verlor, dies aber nicht sofort merkte. Als die Erleuchtung kam, habe ich mich als vermeintlicher Retter in der Not, bereit erklärt zurückzulaufen, um die Brille zu suchen. Die Suche musste ich jedoch leider schon nach kurzem Dauerlauf (ist das ein Widerspruch?) erfolglos abbrechen, da 1. keine Kondi, 2. viel zu heiß zum Laufen und 3. Desorientierung.  Somit war ich froh wenigsten Sabine, unseren Guide und somit auch Wasser wiederzufinden, ehe der Tod durch urplötzliche Dehydration eintreten würde. Die Brille blieb somit verloren und hat mittlerweile hoffentlich ein einheimisches Kind glücklich gemacht.
Nach weiteren 10 Minuten Fussmarsch und unzähligen mißtrauischen Blicken der Erwachsenen Locals, sowie freundlichen Begrüßungen der zahlreichen Kinder, welche auf der Insel leben, erreichten wir den 2. Teil der Ausgrabungsstätte, welcher im großen und ganzen aus einem alten Fort, 2 Friedhöfen und zahlreichen Moscheen verschiedenen Alters bestand. Im Abendrot der untergehenden Sonne segelten wir später zurück zum Festland, wo wir bei einem abermals vorzüglichem Abendessen (Fischcurry) die gesammelten Eindrücke Revue passieren liesen.

AdR. @ Katrin & Jan: Kilwa ist übrigens auch ein hervorragender Kitesurfspot. Der breite Sandstrand liegt geschützt in einer großen Bucht und der resche, stets anlandige Wind blässt (angeblich ausnahmslos) 365 Tage im Jahr!  Das chillige Ambiente der Kimbilo Lodge tut ihr übriges dazu.

Nun aber weiter im Text - Samstag war schon wieder ein Reisetag - wie üblich frühstücken, packen, zahlen und abermals recht herzlich verabschieden. Pünktlich waren wir am Airstrip, erwartungsgemäß weniger pünktlich war die Airline. Letztendlich hoben wir mit einer recht akzeptablen ½ Stunde Verspätung und einer hochmodernen (nicht ironisch!) Cesna Caravan in Richtung Mafia Island ab. Bis auf die ruppige Landung, hatten wir einen recht angenehmen Flug über durchwegs glasklares, mit Korallenriffen durchsetztes, türkisblaues Meer, was unsere Erwartungen an die kommenden Schnorchelausflüge von Minute zu Minute steigerte.

Vom Flugfeld (Flughafen wäre übertrieben) wurden wir wie vereinbart abgeholt und auf direktem Weg ins nahegelegene Butiama Beach Resort gebracht. Was uns dort erwartete (Bitte um Entschuldigung an Rainer & Monika, denn eigentlich sollte man kein Salz in offene Wunden streuen) übertraf unsere bereits hohen Erwartungen, denn die, am Palmen gesäumten, feinen Sandstrand gelgene Anlage traf und trifft unseren Geschmack voll und ganz - kein übertriebener Luxus, dafür einfaches und dennoch, oder gerade deswegen, ansprechendes Design und noch wichtiger, eine sehr entspannte Atmosphere. Jetzt aber genug gesappert ;-)

Wir sollten ja nicht alleine bleiben und tatsächlich kamen auch Flo und Elke (Sabines Bruder mit seiner Freundin), natürlich mit etwas Verspätung, am späten Nachmittag froh und (weniger) munter hier an. Wir hatten uns viel zu erzählen, so verging der restliche Tag sehr rasch und wir beschlossen den kommenden Tag, also heute, der Entspannung zu widmen.

Gesagt getan liesen wir es heute, passend zum bescheidenen Wetter (es hat sogar mal 20 Minuten geregnet - hat Sabine so gar nicht gefallen), etwas ruhiger angehen und wir verbrachten den Vormittag mit Lesen, Schlafen und Elkes ersten Schnorchelversuchen. Als uns das ganze dann doch zu fad wurde, beschlossen wir dem nahen Dorf einen Besuch abzustatten. Keine 10 Minuten nachdem wir aufgebrochen waren, riß es auf und die Sonne fing an uns unbamherzig zu braten, was insbesondere bei Flo (Polyester Leiberl sei Dank) zu einem saftigen Sonnenbrand führte. Nach weiteren Schnorchelversuchen im Quallen übervölkerten (wenigstens sind die meisten nicht nesselnd) Meer genossen wir noch den lauen Abend und mittlerweile (23.30 Ortszeit) sind alle anderen bereits im Bett und träumen vom morgigen Schnorcheltrip zu den Riffen des angeschlossenem Marine Sanctuary, welche zu den weltweit artenreichsten zählen sollen.

Lala salama - Peter, Sabine und ab nun auch Elke und Flo.

PS: Übrigens, für alle die sich gefragt haben, wir verstehen uns auch nach 8 Tagen zweisamer Reise noch blendend (aber daran Bestand ja eigentlich kein Zweifel) und ziehen ernsthaft in Erwägung auch künftig wieder einmal zu Zweit zu verreisen. Vielleicht dauerts diesmal ja keine 13 Jahre mehr ;-)

PPS: Besonderen Dank an Katrin und Jan für die regelmäßigen Reaktionen. Ihr seit am besten Weg den wenig begehrten, weil fast gänzlich unbekannten "Most Comment Award" und somit ein kleines Mitbringsel zu gewinnen ;-) Weiter so!

5
Nov
2011

Endlich online...

VORWORT: Eigentlich sollte folgender Beitrag schon längst online sein, aber aus diversen Umständen wollte es einfach nicht sein und es haben sich mangels Internet immer mehr einzelne Beiträge angesammelt, welche wir hiermit als gesammeltes Werk veröffentlichen. Es würde uns trotzdem freuen, wenn der eine oder andere diesen, zugegebener Maßen elendslangen Blogeintrag tatsächlich zu Ende liest. Vorweg, wir sind endlich in Kilwa (und nun sogar bereits auf Mafia Island) angekommen. Jetzt gehts aber los...

... Verdammt, es hat wieder nicht geklappt. Internet gibts hier zwar, aber leider nur auf einem Mac :-(  Was das heißt könnt ihr euch selber ausmalen, jedenfalls war es mir nicht möglich den Blogeintrag vom Samsung Tab auf das Macbook zu übertragen, was mit einem PC eigentlich völlig problemlos funktioniert. Nächster Versuch auf Mafia Island, aber langsam verlieren wir den Glauben daran, dass das jemals was wird.

Mittlerweile sind wir im Paradies, sprich Butiama Beach auf Mafia Island gelandet, und man glaubt es kaum - es gibt WiFi! Daher nun endlich der lang versprochene Eintrag! Unsere Kilwa - Erlebnisse werden wir in einem eigenem Beitrag zusammenfassen - wir wollen euch ja nicht überfordern;-)  Jetzt gehts aber wirklich los...

SAFARI ... heißt wortwörtlich übersetzt ja eigentlich nichts anderes als Reise. Das, was wir als Safari verstehen ist eigentlich ein Game Drive und einen solchen haben wir natürlich auch im Saadani NP unternommen. Begonnen hat dieser mit einer Bootstour am Wami River, welchen wir ja schon von unserer Anreise kannten, also stand vorerst eine 2 stündige Anfahrt, vorbei an unzähligen Gelben Pavianien, durch Saadani Village bis zu einem Salzabbaugebiet direkt am Fluss, am Program. Dort wird auf mehreren Hektar Fläche mittels Verdunstung von Meerwasser Salz gewonnen, welches dann von der dortigen Bevölkerung zu Fuss oder per (Waffen)Rad zur etwa 1km entfernten LKW Verladestelle gebracht wird. Für jeden transportierten 50kg Sack Salz erhält man geizige 105 Tanzanian Shilling, was etwa 40 Cent entspricht. Nur zur Relation, unsere dortige Lodge, und das war die mit Abstand billigste in und um den Saadani NP, kostet pro Person und Nacht über 300.000 TSH - das gibt einem schon etwas zu denken, oder? Ein weiteres Beispiel dazu: Ein Mietauto (4WD) kostet hier etwa 80 USD pro Tag, das selbe Auto mit Fahrer nicht einmal 90 USD und dabei kann man noch davon ausgehen, dass die 10 Dollar Differenz nicht zur Gänze beim Fahrer hängen bleiben. Da stimmt doch irgendetwas nicht! Werden die Touris oder die Bevölkerung abgezockt? Ich denke beides - kein anderes von uns bereistes Land, und darunter sind auch reichlich westliche Staaten, war bei den konsumierten Dienstleistungen nur annähernd so teuer und die Bevölkerung trotzdem so arm wie hier in Tansania. Der Grund dafür ist wohl Korruption auf höchstem Niveau. Die Reichen werden immer reicher, die Armen bleiben arm. Ein Abgeordneter im tansanisches Parlament verdient übrigens gleich viel wie ein deutscher Abgeordneter im Bundestag. Eigentlich müsste man das ganze ja boykotieren, wenn das Land nicht so schön und die Bevölkerung trotz aller Probleme so freundlich und lebensfroh wäre.
Jetzt bin ich wohl etwas abgeschweift, aber auch solche Themen sollten Teil einer Reise sein, vorallem wenn man sich auch für die Kultur und Bevölkerung fremder Länder interessiert.

Also zurück zur Bootstour - Schon am Jetty konnten wir die ersten Hippos entdecken, welche sich tagsüber im Fluss abkühlen und erholen, um für ihre nächtliche Futtersuche, bei welcher sie bis zu 30 km zurücklegen, fit zu sein Leider kann man die beeindruckende Größe dieser Tiere solange sie sich im Wasser aufhalten nur erahnen, dafür ist man relativ sicher, denn an Land können Nilpferde mit bis zu unglaublichen 40km/h sprinten (behauptet zumindest Tizo, unser Guide)  und gelten als recht aggresiv, eine direkte Konfrontation gilt es daher eher zu vermeiden. Im Laufe der kommenden beiden Stunden konnten wir noch 3 weitere Herden dieser territorial lebenden Kolosse bewundern. Im übrigen sitzen wir gerade an der Bar unserer aktuellen Lodge direkt am Rufiji River und beobachten 2 Hippos die keine 30m von uns entfernt im Fluss plantschen, aber der erste Eindruck ist nun mal doch der beindruckenste. Nun aber zurück an den Wami River, wo wir neben diesem Highlight auch noch kleine Krokodile, Monitor Lizards und unterschiedlichste Vogelarten, darunter auch ein Fischadler Pärchen und einen Schwarm Flamingos, beobachten konnten. Dannach erkundeten wir noch den nördlichen Teil des Nationalparks und hofften ein paar Elefanten zu sichten, was uns vorerst aber verwehrt blieb. Jedoch konnten wir einige Tierarten vom Vortag wiederentdecken, wobei die Beobachtung der zahlreichen Giraffen nie (auch bis jetzt noch nicht) fad wird. Als wir am späten Nachmittag die Suche schon aufgegeben und uns auf den Rückweg zur Lodge gemacht haben, wendete sich das Blatt allerdings und völlig unverhofft tauchten in etwa 100m Entfernung linkerhand 6 Elefanten am Waldrand auf, um sich an einem Wasserloch zu stärken. Leider konnten wir diesem Schauspiel nur für 5 Minuten folgen, da wir zu Sonnenuntergang den Park verlassen mussten, dennoch wird uns dieser beeindruckende Augenblick unserer ersten Elefantensichtung sicher lange in Erinnerung bleiben. Da das Glück nun schon auf unserer Seite war, konnten wir am Rückweg auch noch 2 der selteneren Affenarten, nämlich Vervet Monkeys und einen langzottigen Colabuses Monkey, entdecken. Ein großartiger Tagesabschluss, der uns viel Vorfeude auf die kommenden Tage im Selous Game Reserve bereitete.

Tagsüber Kingfisher beobachten, abends Kingfish am Teller - so lässt sichs gut leben! Ich weiß, ist etwas aus dem Zusammenhang gerissen, aber den Spruch wollte ich unbedingt loswerden und es gab wirklich Kingfish zum Abendessen, welcher außerdem noch hervorragend geschmeckt hat. Nachdem wir morgens früh raus mußten um unseren Flug nach DAR zu bekommen wurde es nicht allzu spät, wir packten noch rasch unsere 7 Sachen, stellten den Wecker und gingen früh schlafen. Dass die Sonne bereits um 5.15 aufging (den Sonnenaufgang über dem Meer konnten wir übrigens jeden Tag pünktlich um 6 Uhr vom Bett aus genießen) kam mir zwar irgendwie spanisch vor, beunruhigte mich im Halbschlaf allerdings nicht besonders. Erst als der Hotelmanager um 6.15 (tatsäch allerdings schon 7.15) singend vor unserer Hütte stand, um uns zu wecken, schreckten wir hoch - Sch...e,  wir haben verschlafen. Wie sich herausstellte ist mein Smartphone doch nicht so smart wie ich dachte und hat obwohl als Standort Dar es Salaam eingestellt war, in Eigenregie von Sommer- auf Winterzeit umgestellt  (obwohl es diese in Tansania natürlich nicht gibt). Also raus aus dem Bett, rein ins Gewand, schnell bezahlen, einen Kaffee im Stehen, kurz Zeit genommen, um uns gebührend beim vorzüglichem Lodge-Team zu bedanken und zu verabschieden, rasch noch ein Geschäft erledigt (wer weiß, ob die kommenden WCs auch so einladend sind? Sind sie übrigens nicht ;-) und keine 20 Minuten nach dem Weckruf saßen wir mit nur 5 Minuten Verspätung bei Tizo im Jeep, am Weg zum hiesigen Flugplatz. Nachdem wir noch rasch ins Dorf gefahren waren, um den Flugfeldleiter abzuholen, kamen wir pünktlich 3 Minuten vor Abflug am Airstrip an, wo zu Sabines Entsetzen gerade eine uralte 4 sitzrige Cesna 206 heranrollte. Die Angst verflog (kurzfristig) als 2 junge, ziemlich fesche Piloten zum Vorschein kamen, wobei einer der Beiden, übrigens gebürtiger Mallorquiener,  seine ID befestigt an einem Flyniki Band um den Hals trug und sogar etwas deutsch sprach: "Alles kein Problem, wir wollen ja auch gut ankommen!" Beruhigt durch diesen (Zweck)Optimismus bestiegen wir das Flugzeugchen und hatten bis auf ein paar kleinere Turbulenzen einen recht angenehmen Flug nach DAR. Zu Sabines Freude durften wir dort das Gepäck im Flieger lassen, da uns dieser auch auf unserem Anschlussflug nach Selous wieder gute Dienste leisten sollte.

Mit Verspätung und etwas  Übergepäck (3 weitere Reisende, dafür nur 1 Pilot und es stellte sich heraus, dass im Kofferraum noch 2 Personen zusätzlich Platz finden) hoben wir ab und erreichten nach einer knappen Stunde unruhigem Flug den Mtemere Airstrip direkt am Eingang zum Selous Game Reserve, dem größten seiner Art (etwa so groß wie die Schweiz). Dort angekommen wurden wir herzlich empfangen und umgehend zu unserem Quartier für die nächsten 3 Nächte, dem Selous River Camp gebracht. Dieses liegt wenige Meter außerhalb der Parkgrenzen direkt am breiten, mit Sandbänken durchsetztem Rufiji River, welchen wir nach Bezug unserer gemütlichen Mudhut noch am selben Abend, gemeinsam mit 2 netten holländischen Weltenbummlern, befahren haben. Hippos, Krokodile sowie Monitorlizards und zahlreiche Vogelarten prägen auch das Bild dieses Flusses, wenngleich er landschaftlich deutlich impossanter ist als der Wami River. Den wildromantischen Sonnenuntergang genossen wir dann auf eben einer dieser Sandbänke, ehe wir zurück im Camp noch den? einen oder anderen Getränk den Gar (schreibt man das so?) ausmachten. Pünktlich um 10 Uhr ist hier aber Schluss mit lustig, denn dann wird der Strom abgedreht (aufgedreht wird übrigens erst um 6 Uhr abends), was uns eh ganz gut passte, weil wir am nächsten Morgen, also Montag, eh schon wieder um 7 aufstehen mussten, denn ein Full Day Game Drive stand am Programm.

Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht, was bei nächtlichen Temperaturen jenseits der 30° wenig überraschend ist, wurden wir schon nach wenigen Metern Autofahrt im offenen Safarijeep, noch bevor wir den NP erreichten,  aus dem Halbschlaf gerissen, denn unmittelbar vor uns kreuzte eine Herde Elefanten den Weg, die laut unserem Guide, der übrigens Granted hieß (und für alle die ihn kennen, DT Mayes wie aus dem Gesicht geschnitten ist - siehe Foto), nachts zuvor bereits unser Camp aufgesucht habe. Zum Angreifen nahe, machen diese Riesen schon mächtig Eindruck. Sofort bildet man die Meinung, dass nun hinter jeder Ecke Elefanten lauern würden, dem war allerdings nicht so, denn die restlichen Elefanten konnten wir an diesem Tag nur mehr aus sehr großer Entfernung beobachten. Es gab dennoch viel zu entdecken. Neu waren für uns zum Beispiel Impalas, Nahrunsmittel Nr. 1 im Selous, immer und überall zu finden. Aber auch nimmerfade Giraffen, als auch Zebras bekamen wir zahlreich zu Gesicht. Hippos konnten wir endlich auch außerhalb des Wassers bestaunen und sogar eine Hyäne, welche erstaunlicherweise gar nicht so häßlich ist, wie vermutet,  kreuzte unseren Weg. Das absolute Highlight stellten aber sicherlich die Löwen dar, wobei wir, oder besser gesagt unsere Guides, einerseits einen Löwen mit seiner Auserwählten auf Honeymoon, als auch eine ganze Löwenfamillie mit 14 Mitglieder, darunter auch Jungtiere und ein Babylöwe, auffinden konnten.
Auch landschaftlich konnte der Selous auf ganzer Linie überzeugen, wobei man extrem viele unterschiedliche Vegetationszonen durchfährt, wovon jede einzelne ihre eigenen Reize hat. Teilweise kommt man sich schon wie in einer Fantasie- oder Modellandschaft vor, welche von trockener Steppe über wüstenartige Landstriche bis zu mediteranem Wald reicht - irgenwie wie eine kleine Märchenwelt.
Einziger Wehrmutstropfen sind die doch zahlreichen Safarijeeps, deren Wege sich immer wieder mal kreuzen. Diesbezüglich waren wir vom Saadani Nationalpark, wo wir in 2 Tagen nur ein einziges Auto trafen, sicherlich verwöhnt. Angeblich ist das ganze auch hier im Vergleich zu den nördlichen Nationalparks, wie etwa der Serengeti, noch harmlos. Gerade um diesem Massentourismus zu entgehen, fiel unsere Wahl ja auf eben diese beiden Gebiete, was wir bisher keine Minute bereuht haben. Es mag sein, dass man anderswo schneller, mehr Wild zu Gesicht bekommt, aber dann geht doch auch der Reiz an der Sache verloren!

Heute haben wir mal nichts unternommen und den Tag genutzt um die gesammelten Eindrücke gedanklich als auch in Form von diesem Blog aufzuarbeiten, was bei über 40° im Schatten auch schon schwer fällt, da man dazu neigt ständig einzuschlafen. Ansonsten hat Sabine sehr viel gelesen, wir haben die Nilpferde beim Plantschen beobachtet und am Abend noch eine nette Bekanntschaft mit einem 29 jährigen kanadischen Hirnchirurgen gemacht. Nun strotzen wir allerdings schon wieder vor Tatendrang und freuen uns auf die morgige morgentliche Walking Safari, als auch auf die Weiterreise nach Kilwa Masoko, wo wir dann hoffentlich auch wieder Internet zur Verfügung haben, um diesen Eintrag abzusenden.

Es ist bereits spät und draußen scheinen schon wieder Elefanten herum zu sträunen. Jedenfalls hört man bereits deren Tröten gefolgt von aufgeregtem Affengeschrei näher kommen. Ganz nebenbei kommen gerade die Hippos laut grunzend aus dem Wasser. Irgendwie hat der Busch seine eigenen, teilweise beängstigenden Geräusche.
Na dann, Gute Nacht  oder lala salama wie wir hier sagen. P&S

An dieser Stelle sollte dieser Beitrag eigentlich online gehen, ist er aber nicht und so kams: Nach der äußerst informativen morgentlichen Walkings Safari, vorallem bezüglich Heilpflanzen und Gegenteiligem (also Giftpflanzen), packten wir unsere Rucksäcke, beglichen die Rechnung und warteten an der Bar vergeblich auf die Ankunft unseres Transfers, um unsere Weiterreise nach Kilwa Masoko anzutreten. Nach etwa 1h riefen wir den Touroperator an, der von einem Unfall seines Fahrers zu berichten wusste (wers glaubt - wir sind uns ziemlich sicher, dass einfach auf uns vergessen wurde). Er würde jedoch umgehend ein anderes Auto von Dar es Salaam senden, welches uns um 18.00 Uhr noch nach Kilwa bringen sollte. Nun hatten wir reichlich Zeit also buchten wir noch eine Bootstour, welche ähnlich der ersten verlief und hofften nach deren Ende endlich aufzubrechen. Falsch gedacht - bei unserer Rückkehr erfuhren wir, dass der Fahrer angerufen habe und zwar komme, aber an diesem Abend nicht mehr nach Kilwa fahren würde, was letztendlich sicher die richtige Entscheidung war, da eine nächtliche Autopanne im tansanischen Hinterland eher unangenehm ist.Letztendlich kam der Fahrer erst um 22.00 Uhr an und hatte nie vor, noch am selben Abend weiterzufahren. Unsere lieb gewonnene kleine Mudhut mussten wir zwar verlassen, aber zum Glück war im selben Camp noch ein Zelt, keine 10m vom Fluss entfernt, verfügbar. Als wir dieses bezogen, kamen bei Sabine auch schon die ersten mullmigen Gefühle auf und tatsächlich, während ich schlief wie ein Baby (und angeblich schnarchte wie ein ganz Grosser), durchmachte sie die ganze Nacht eine Geräuschsafari, mit Hippos, Elefanten und Affen, die sich allesamt in direkter Umgebung unseres Zeltes aufhielten, als deren Hauptdarsteller. (Einwand von Sabine: es war die Hitze, welche mich gequält hat. Bin ganz cool gewesen, ...)  Wie auch immer, irgendwann kam doch der erlösende (heutige) Morgen und der Spuck war vorbei.

Alles wieder einpacken,  frühstücken, neuerlich abrechnen, vom Stuff verabschieden und letztendlich brachen wir um 8.30 Uhr zu unserem kolportiert 4 stündigen Roadtrip auf, um bereits um 14.30 (bitte nachrechnen) unser Ziel, die italienisch geführte Kimbilio Lodge in Kilwa Masoko, zu erreichen. Fazit - Zeit ist mit Sicherheit keine Stärke der Afrikaner.

Hakuna Matata - Alles kein Problem, denn jetzt sitzen wir vor unserem gemütlichen Masai-Style-Rundhäuschen am feinen Sandstrand, vor uns das glasklare, türkisblaue Meer und lassen uns bei hochsommerlichen Temperaturen die Sonne auf den Bauch scheinen. Und die hat reichlich Angriffsfläche, denn gespeist haben wir bisher überall vorzüglich (und dementsprechend reichlich ;-) Jetzt aber ab ins Wasser! Ciao P&S

PS: Wie es weiterging erfahrt ihr im nächsten Beitrag. Ach ja, neue Fotos sind online!

3
Nov
2011

kurzer Statusbericht

Hallo ihr Lieben zu Hause,

leider sind wir hier mit Internet nicht wirklich verwoehnt, aber jemand hat uns fuer ein paar Minuten seinen PC geborgt um diese paar Zeilen zu posten. Wir haben zwar schon einen elendslangen Beitrag geschrieben, aber leider ist es hier nicht moeglich diesen hochzuladen, daher hier in Kurzform:

Mittlerweile sind wir, wenn auch mit einem Tag Verspaetung, in Kilwa angekommen. Selous war toll und wir haben unheimlich viele Tiere beobachten koennen. Highlight waren jedenfalls die Elefanten und Loewen.

Hier in Kilwa haben wir das Safarizelt gegen eine kleine Huette direkt am Strand eingetauscht und auch bereits einen halben Tag Erholung geniessen koennen. Morgen steht dann etwas Kultur (UNESCO World Heritage) am Programm.

Das Wetter war bisher ebenfalls toll, fast schon ein wenig zu heiss (40 grad im Schatten- Schwitz!)

Noch vielen Dank fuer eure Kommentare, wir freuen uns ueber weitere Eintraege.

Bleibt dran, wir hoffen uebermorgen einen ausfuehrlichen Bericht hochladen zu koennen.

lala salama P&S

29
Okt
2011

Saadani Nationalpark

Bitte um Entschuldigung für das aprupte Ende unseres letzten Beitrags, aber leider stand uns das Internet (im Büro der Hotelleitung) nur für ein paar Minuten zur Verfügung und wir mussten dann rasch das Feld räumen. Aber wir geben nicht auf, daher hier Teil 2!

Also, es galt den Wami River zu überqueren. Was tun, wenn die Brücke gerade erst in Bau, der Fluss wg. saisonal unüblichen Regenfällen zu tief und ein Boot im klassischen Sine nicht verfügbar ist? Eigentlich ganz logisch, man höhlt einen Baumstamm aus und verpasst den Touris eine gehörige Portion Abenteuerfeeling! Aufregend wars (weil Angst um unser elektronisches Equipment), aber nix is gscheng.
Etwas gatschig aber wenigstens trocken am anderen Ufer angekommen hat uns unser neuer Guide Tizo empfangen und umgehend in seinen Safari Jeep (Landcruiser - was sonst) gepackt, um den Weg zur Lodge für eine erste Beobachtunsfahrt zu nutzen und uns einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage zu geben. Es wurde etwas mehr. Der Saadani NP gilt ja als eher tierarm, daher staunten wir nicht schlecht über Sichtungen unter anderem von: Mungo, Blauaffe, Yellow Baboon (von diesen Affen gibts hier ebensoviele wie Alligatoren in Florida), Wildschweinen, Adler und Kingfisher sowie diversen Rotwild wie etwa den Riedbock, Wasserbock und Lichtenstein's Kuhantilope  (die heißt wirklich so!). Aber auch ganz gewöhnliche Spezies wie etwa Zebras, Giraffen, Knus und (seit heute Abend) Bushbabies stehen bereits auf unserer (Schn)Abschussliste.

In Anbetracht dieser überwältigenden Vielfalt an Tiersichtungen schon bei der Anreise (und unserer anhaltenden Reisemüdigkeit) beschlossen wir den heutigen Tag 3 der Erholung zu widmen, was auf diesem paradiesischen Fleckchen Erde in und um die A Tent with a View Lodge nicht besonders schwer fällt. Nach gut 10 Stunden Schlaf und einem, nach Katrin und Jan's Erzählungen, typisch afrikanischen Frühstück (How you like your eggi ?), machten wir einen Strandspaziergang lotrecht zur Uferlinie. Der Tidenhub ist hier so gewaltig, dass aus dem bei Flut schmalen, feinsandigen Strand innerhalb kürzester Zeit eine kilometerbreite Sandwüste wird, an deren Ende man das Meer nur noch vermuten kann.
Nichts desto trotz kann man bei Flut (bald in der Früh und am späten Nachmittag) wunderbar schwimmen. Ich nutze den Sandstrand außerdem um meine schroffen Ellbogen einem natürlichen Peeling zu unterziehen, was nach bereits 2 Behandlungen eine beachtliche Wirkung zeigt ;-) - wir sind somit quasi in einem Wellnes Hotel ;-)
Am Nachmittag besuchten wir dann noch ein Elephant Research Center durch welches die Wanderwege der Elefanten beobachtet werden, um diese von menschlichen Ansiedlungen fernzuhalten bzw. um die Wanderrouten der Elefanten zu erforschen und gegebenenfalls Korridore zwischen den Nationalparks und Schutzgebieten zu schaffen. Dazu muß man wissen dass diese Gebiete hier in Tansania nicht wie anderswo (zb. Kenia oder Südafrika) eingezäunt sind, sondern die Tiere sich frei bewegen können und außerhalb der Schutzgebiete der Willkür des Menschen ausgeliefert sind. Also alles in allem eine gute Sache, die unter anderem auch von A Tent with a View aktiv unterstützt wird. Elefanten haben wir dennoch bis jetzt keinen zu Gesicht bekommen, aber was nicht ist kann ja noch werden, vielleicht sogar schon morgen (bzw. wenn ihr diese Zeilen lest bereits heute), da eine ganztages Safari mit Rivercruise am Program steht.
Um den Tag abzurunden haben wir am späten Nachmittag noch eine eher unspektakuläre Paddeltour mit einem rustikalen Kanu durch einen nahe gelegenen Mangrovenwald unternommen, welche sich für mich zu einem ungeplanten Kraftakt entwickelte. Erst nach Ende der etwa 1 stündigen Tour mußte ich feststellen, dass mein Holzpaddel etwa dreimal so schwer wie jenes des Guides war. Sabine saß während der ganzen Tour gemütlich in der Bootsmitte und lies sich chaufieren. Den Rest des Tages verbrachten wir mit vorsetzlichem Nichtstun und genossen dieses Traumtagerl auf der Terrasse (bzw. in der Hängematte) vor unserer Banda, wo ich auch jetzt noch die laue Nacht genieße (es ist fast Mitternacht und Sabine schläft schon). Werd mich jetzt aber auch in die Hapfen hauen - erstens ist der Akku des Tablets am Ende und zweitens müssen wir morgen wieder bald raus - die Tiere stehen ja auch früh auf.

Also gute Nacht und liebe Grüße in die Heimat, P&S

PS: Unsere Kisuaheli Sprachkünste machen schon große Fortschritte, aber mehr dazu in einem der nächsten Blogs. Eines vorweg - die Lodgeangestellten haben deswegen viel Spaß mit / über uns :-)

Ach, leider funktioniert es irgendwie nicht Fotos in den Blog einzubinden, daher falls möglich bitte einen Blick ins Album werfen!

28
Okt
2011

Karibu Afrika

Willkommen auf unserem diesjährigen Blog. Um diesen auch mit interessanten Inhalten zu füttern haben wir beschlossen wieder mal eine Reise zu unternehmen. Das Ziel, nämlich Tansania, war dank Rainer und Monika's Vorauswahl schnell gefunden und der Reiseablauf raz faz organisiert. Dass wir uns letztendlich nur zu zweit auf den Weg gemacht haben ist zwar schade, jedoch geben die dahinterstehenden freudigen Umstände dem Ganzen einen positiven Nachgeschmack - an dieser Stelle liebe Grüße an die beiden und Danke für die Wahl, Tansania hat sich jetzt schon als die richtige Destination herausgestellt. Außerdem, man glaubt es kaum, ist dies seit nunmehr 14 Jahren die erste längere Reise, welche Sabine und ich alleine unternehmen (zumindest bis wir in 9 Tagen Elke und Flo auf Mafia Island treffen) und daher auch eine kleine Bewehrungsprobe. Ich sehe dem ganz allerdings sorglos entgegen, immerhin haben wir schon Tag 3 und wir verstehen uns noch immer blendend :-)

Wie auch bei unseren vorangegangenen Reisen geben wir uns natürlich nicht mit irgendwelchen Pauschalangeboten zufrieden sondern haben wieder individuell gebucht. Die Route führte uns bisher mit Qatar Airways von Wien über Doha nach Dar es Salaam und dann per Auto nordwärts zur Tent with a View Lodge am Saadani Nationalpark, wo wir im Moment unter Palmen vor unserer Palmwedel-gedeckten Nobelbanda sitzen und bei strahlendem Sonnenschein verträumt aufs prunzwarme (32°C) Meer hinaus blicken. Am Sonntag fliegen wir dann wiederum über DAR nach Süden zum Selous Game Reserve, wo wir im Selous River Camp absteigen werden. Nach 3 weiteren Tagen Safari fahren wir zurück an die Küste und wollen uns die Ruinen des einst sehr wichtigen Handelstützpunkt Kilwa Masoko, welche zum UNESCO Weltkulturerbe zählen, ansehen. Unsere dortige Unterkunft wird die italienisch geführte Kimbilio Lodge sein. Unser letzter Stop führt uns dann auf eine Insel des Sansibar Archipels mit dem viel versprechendem  Namen Mafia Island, wo wir dann Sabines Bruder mit seiner Freundin treffen werden um einige Tage gemeinsam im Butiama Beach Resort zu entspannen, bevors wieder zurück in den Winter geht.

Sodala, jetzt gibts erst mal Lunch (Vollpension sei Dank) und das erste kühle Blonde des Tages (Gott sei Dank) und dann erzähl ich euch vom bisher Erlebten.

Weiter gehts - beginnen wir mit dem zugegebenermaßen unspektakulären Tag 1, sprich Anreise (daher) als Wordrap: Abfahrt Wels bereits um 7 Uhr, Sabine nicht geschlafen weil viel Arbeit, Frühstück bei Katrin & Jan, Mittag Abflug Wien, 6h Aufenthalt in Doha (Sabine arbeitet noch immer und schreibt letzte Emails), Zwischenlandung in Nairobi - es regnet und Erinnerungen an unsere letzten Urlaube, bei welchen wir nicht gerade vom Wetterglück verfolgt waren, werden wach. Apropros wach, Sabine verschläft sowohl den Start in Nairobi als auch die Landung in Dar es Salaam - wer ihre Flugangst kennt weiß wie müde sie gewesen sein muß. Nach langem Warten auf unsere Visa und bei letztendlich wolkigem Himmel und akzeptablen 27° (um 8 Uhr in der Früh = Sabine sehr zufrieden :-) empfängt uns unser Guide pünktlich am Ausgang...

... von wo wir ohne Zeit zu verlieren sogleich in nördliche Richtung starteten. Der erste Kulturshock war schnell überwunden und der Grossstadttrubel, als auch asphaltierte Straßen, rasch hinter uns gelassen. Nach einer mehrstündigen Fahrt über wortwörtlich Stock und Stein erreichten wir den berüchtigten Wami River, welcher die Grenze zum Sadani Nationalpark bildet und das erste Hinderniss darstellte. Weils gerade so spannend wird (und uns die Zeit davonläuft) gehts erst in unserem nächsten Beitrag weiter - stay tuned

Nur noch soviel: Es geht uns sehr gut, nur an Telefon und Internet mangelt es in der Savanne ein wenig.

Kwa heri, P&S

PS, wer Kisuaheli-Rechtschreibfehler findet ist wohl recht interessiert an unserem Blog - Danke -die restlichen dürft ihr gerne behalten (gilt auch für die weiteren Beiträge).
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